Ärzte kritisieren unnötige Corona-Maßnahmen

Viele Oberhausener Ärzte haben die Nase voll, weil sie ihrer Meinung nach immer wieder "sinnlose Corona-Regelungen" umsetzen müssen. Mit der aktuellen Coronaschutzverordnung ist das wieder der Fall. Darum haben Oberhausener Ärztevertreter einen Protestbrief geschrieben.

© Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services

Der Brief ist unter anderem an das Bundes- und das NRW-Gesundheitsministerium, die Kassenärztliche Vereinigung, die Ärztekammer und in Oberhausen an den Krisenstab und das Gesundheitsamt gerichtet.

Hintergrund sind die neuen 3G-Regelungen am Arbeitsplatz und das geänderte Infektionsschutzgesetz. Für Gesundheitseinrichtungen wie die Arztpraxen in Oberhausen bedeuten sie, dass diese nur noch von getesteten Personen betreten werden dürfen. Das heißt, dass auch geimpfte oder genesene Mitarbeiter jeden Tag einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Nur Patienten sind davon ausgenommen. Die Ärzte sind verpflichtet, das zu kontrollieren und müssen die gesammelten Daten dann zweimal die Woche ans Gesundheitsamt weiterleiten.

Zwar reichen Selbsttests aus oder auch zwei PCR-Tests die Woche, aber bislang bekommen die Ärzte nur einen kleinen Teil der Kosten dafür erstattet. Das meiste müssen sie selbst zahlen.

Die Oberhausener Ärzte ärgern sich darüber, weil sie ihre Praxen nicht als Corona-Treiber sehen und die täglichen Tests als zusätzliche Belastung für ihre - meist sogar schon geboosterten - Mitarbeiter empfinden. "Wir, die Arzt- und Zahnarztpraxen, sind es mittlerweile leid, unsere Geduld ist aufgebraucht. Täglich mehrfache Informationen von Ministerien, KBV, KVen, Krisenstäben, Gesundheitsämtern sind nicht mehr zu verarbeiten, nicht mehr gewünscht und nicht mehr erträglich.", heißt es in dem Protestbrief. "Wir appellieren an Sie: schenken Sie den Praxen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Beachtung, versuchen Sie, Verständnis aufzubringen und in praktische Maßnahmen umzusetzen. Und: lassen Sie uns einfach unsere Arbeit machen."

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