Darum werden überall Auto-Katalysatoren gestohlen

Immer häufiger werden Katalysatoren von Autos gestohlen. Das hat simple Gründe. Bestimmte Auto-Modelle sind besonders betroffen.

Hohe Rohstoffpreise locken die Diebe

Der ADAC muss immer mehr Autos wegen abgebauter Katalysatoren in Werkstätten abschleppen. Ohne Kat darf man nicht mehr mit seinem Auto fahren. Die Karosserien sind viel zu laut und stoßen deutlich mehr Schadstoffe aus. Doch warum sind die Kats so interessant für Diebe? "Katalysatoren werden deshalb geklaut, weil in ihnen wertvolle Rohstoffe verbaut sind, zum Beispiel die Edelmetalle Palladium, Platin und Rhodium", erklärt Thomas Müther vom ADAC. Diese Metalle seien sehr teuer. Die Preise wären dafür sehr stark angestiegen. Bedeutet: wenn die Diebe den Katalysator an einen Schrotthändler verkaufen, "bekommen sie mehrere hundert Euro dafür und das Paradoxe dabei sind die recycelten Materialien. Die landen absurderweise am Ende über Umwege wieder beim Hersteller", so Müther.

Alter Opel Astra oder VW Golf häufig betroffen

Der Fokus der Täter liegt nicht auf Luxusautos oder Neuwagen. Der Katalysator wird am Motor installiert, sodass er sich schneller erhitzen kann. Bei diesen Wagen ist der Katalysator nur mit viel Aufwand und Zeit herausnehmbar. Ganz anders bei älteren Fahrzeugen. Denn dort liegt er relativ einfach und simpel in der Mitte des Bodens. Häufig würden laut ADAC Opel Astra, Toyota Prius und VW Polo als Automarken- und modelle genannt, bei denen Katalysatoren gestohlen werden, generell aber auch Benziner jeder Marke. Thomas Müther vom ADAC beschreibt, wie die Täter vorgehen:

Für den Klau des Katalysators bocken die Täter die Fahrzeuge auf, durchtrennen das Abgasrohr vor und hinter dem Katalysator. Je nachdem, wo das Fahrzeug steht, verwenden die Diebe auch unterschiedliche Werkzeuge - an lauten Straßen gerne mit einer Flex- oder Elektrosäge. In ruhigen Wohngegenden versucht man sich mit einem Auspuff- oder Ketten-Rohrabschneider. Das Ganze geht rasend schnell, die Diebe sind dann eben über alle Berge.

Autor: Michael Boom

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