Impfstoff-Spende für Afrika abgelehnt

Oberhausener Ärzte dürfen übriggebliebenen Corona-Impfstoff nicht nach Afrika spenden. Sie wollten eigentlich rund 2.000 Dosen - vor allem Astrazeneca - an drei Einrichtungen in Tansania weitergeben. Dort wird der Impfstoff dringend gebraucht.

© Gerd Wallhorn/FUNKE Foto Services

Bei uns dagegen liegt das Mittel in den Kühlschränken der Arztpraxen, weil niemand mehr damit geimpft werden will, sagt Dr. Stephan Becker. Er vertritt die niedergelassenen Ärzte im Krisenstab. In wenigen Wochen läuft die Haltbarkeit der Ampullen ab. Deswegen hatten Oberhausener Ärzte die Initiative ergriffen und angeboten, den Impfstoff notfalls selbst aufzukaufen und nach Tansania zu bringen. Der Krisenstab hatte diesen Vorschlag unterstützt. Allerdings hat das NRW-Gesundheitsministerium die Spende für Afrika jetzt abgelehnt. Das berichtet heute die WAZ Oberhausen. Es hat darauf hingewiesen, dass der Impfstoff dem Bund gehört. Die Verträge mit den Herstellern verbieten, dass er an Dritte - egal ob andere Staaten oder Privatpersonen weitergegeben wird. Auf Bundesebene laufen deswegen anscheinend schon Gespräche mit den Herstellern. Es soll eine Lösung her, damit bei uns keine Corona-Impfstoffe, die anderswo dringend gebraucht werden, weggeworfen werden.

Weitere Meldungen

skyline