Nach Drittimpfung wiederbelebt

In einem Seniorenheim in Holten ist es nach Corona-Drittimpfungen zu Problemen gekommen. Rund 9 der 90 Bewohner, die die Auffrischimpfung bekommen haben, hatten einige Tage später gesundheitlich schwer zu kämpfen.

© Martin Möller/FUNKE Foto Services

Sie hatten unter anderem Herz-Kreislauf-Probleme, aber auch Atemwegs- und neurologische Störungen. Zwei Senioren mussten sogar wiederbelebt werden. Das hat die Stadt bestätigt. Ganz wichtig aber: Es ist noch nicht klar, ob das wirklich an der Drittimpfung liegt. Das muss jetzt noch genau untersucht werden.

Der Leiter des Gesundheitsamts geht davon aus, dass verschiedene Umstände zu den Komplikationen geführt haben könnten. Alle Betroffenen hatten Vorerkrankungen, mussten dauerhaft Medikamente einnehmen, hatten vielleicht zu wenig getrunken und mit den steigenden Temperaturen der letzten Tage zu kämpfen. Die Oberhausener Fälle sind jetzt den zuständigen Behörden gemeldet worden - unter anderem dem Paul-Ehrlich-Institut, also dem Bundesinstitut für Impfstoffe, dem Landegesundheitsministerium und der Arzneimittelaufsichtsbehörde.

Wie es mit den Drittimpfungen bei uns weitergeht, das ist jetzt noch nicht ganz klar. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein hat die Ärzte angeschrieben, dass sie selbst entscheiden sollen. Wer das bei bestimmten Patienten für dringend nötig hält, kann weiter Auffrischimpfungen anbieten. Die Alternative dazu: Auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission STIKO oder der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zu den Drittimpfungen warten.

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