So will die Politik den Unternehmen schnell helfen - Corona-Update 24.03

In NRW droht eine schwere Wirtschaftskrise: Unternehmen, Gastronomen und Selbstständige werden von der Corona-Krise hart getroffen. Die Politik verspricht schnelle Hilfen - aber die Zeit ist knapp. Ein Überblick über die versprochenen Hilfen des Bundes.

© Foto: Land NRW

Aufträge und Umsätze sind - vor allem für Handwerker, Kleinstunternehmer und Solo-Selbstständige innerhalb kürzester Zeit weggebrochen. Mieten zum Beispiel müssen aber weiter bezahlt werden. Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, mit denen die Politik die Folgen abfedern will.

Hilfe für kleine Unternehmen

Kleinstfirmen, Solo-Selbstständige und Angehörige freier Berufe, die keine Kredite erhalten und nicht über Sicherheiten verfügen, sollen direkte Zuschüsse bekommen. Das heißt im Klartext: Bargeld auf die Hand. Firmen mit bis zu fünf Beschäftigten bekommen eine Einmalzahlung von 9.000 Euro für drei Monate, Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten 15.000 Euro. Bundestag und Bundesrat sollen noch diese Woche zustimmen, das Geld soll dann möglichst bald bei den Betroffenen ankommen. Das Paket hat insgesamt ein Volumen von bis zu 50 Milliarden Euro. Vermieter sollen ihren Mietern nicht mehr kündigen dürfen, wenn diese wegen der Corona-Krise ihre Miete nicht zahlen können. Das gilt auch für kleinere Läden. Kleine Unternehmen können auch bei anderen Zahlungen Aufschübe erhalten. Gleichzeitig wird das Insolvenzrecht gelockert, damit sich Geschäftsführer nicht wegen einer Insolvenzverschleppung strafbar machen.

Hilfen für große Unternehmen

Größere Unternehmen ab 250 Mitarbeitern oder mit hohen Umsatzerlösen sollen unter einen Schutzschirm schlüpfen können. Sie sollen mit Kapital und Garantien gestärkt werden, dafür plant die Bundesregierung 500 Milliarden Euro ein. Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier sagen dazu, dass notfalls der Staat Firmen teilweise oder ganz übernehmen werde. Wenn Unternehmen größere Bedeutung für das Land hätten, verfüge die Regierung über den geeigneten Instrumentenkasten - allerdings werde die Bundesregierung sehr sorgfältig damit umgehen.

Der Landtag hielt heute eine Sondersitzung ab. Neue Maßnahmen und Beschlüsse für NRW wurden bestimmt..©
Der Landtag hielt heute eine Sondersitzung ab. Neue Maßnahmen und Beschlüsse für NRW wurden bestimmt..
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Notkredite

Unternehmen sollen massenhaft mit Notkrediten versorgt werden. Ein Sonderprogramm der staatlichen Förderbank "KfW" wurde dafür ins Leben gerufen. Damit soll über die Hausbanken Liquidität gesichert werden. Die KfW und damit der Staat haftet nun mit bis zu 90 Prozent statt wie zuvor geplant 80 Prozent bei Betriebsmitteln und Investitionen. Banken und Sparkassen rechnen mit einer Flut von Kreditanträgen und sagen eine schnelle Bearbeitung zu.

Wo man sich melden kann

Für Kredite sind die eigenen Hausbanken zuständig. Sie leiten die notwendigen Anfragen an die KfW weiter und klären das weitere Vorgehen. Weitere Informationen werden laufend aktualisiert auf der Internetseite des Bundeswirtschaftsministeriums zur Verfügung gestellt, hier geht es zum Link.

Fast 9.000 Infizierte in NRW

Das NRW-Gesundheitsministerium hat am Dienstag 24.03., die neuen Zahlen der infizierten Menschen veröffentlicht. Stand 10 Uhr sind 8.745 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 45 Todesfälle - fünf mehr als am Vortag - sind gemeldet worden.


Autor: José Narciandi

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