Sparkasse kündigt Dauersparverträge

Die Sparkasse Oberhausen kündigt rund 3.500 Kunden ihre Sparverträge. Aus wirtschaftlichen Gründen bleibt uns keine andere Möglichkeit, heißt es. Betroffen sind Kunden mit Langzeit-S-Prämiensparverträgen. Sie haben im Schnitt rund 20.000 Euro angespart. Das berichtet heute die WAZ.


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Die Dauersparverträge sind von 1993 bis 2004 verkauft worden. Dabei haben die Kunden mit der Sparkasse einen festen monatlichen Sparbetrag ausgemacht, der nach gültigen Sätzen verzinst worden ist. Jeweils zum Jahresende muss die Bank vertragsgemäß eine Bonuszahlung auf die jährliche Sparsumme der Kunden ausschütten. Diese steigt bis zum 15. Sparjahr jedes Jahr an. Für Sparer lukrativ, für die Sparkasse, mit der schon lange andauernden Niedrigzinsphase, sehr teuer.

Die Gesamtsparsumme der Prämiensparverträge liegt bei 77 Millionen Euro und kostet die Bank jedes Jahr rund zwei Millionen Euro. Dafür, dass die Sparkasse in der Regel nur einen Jahresüberschuss von 4,5 Millionen Euro erwirtschaftet, ist das sehr viel Geld. Weil nicht nur die Sparkasse diese Probleme hat, hat schon vor zwei Jahren der Bundesgerichtshof dazu geurteilt. Er hat erlaubt, dass Banken die verlustreichen Dauersparverträge mit drei Monaten Kündigungsfrist beenden dürfen. Bundesweit haben das schon 250 Institute getan.

Wir haben lange versucht, das zu verhindern, sehen aber jetzt keine andere Möglichkeit mehr, sagt die Sparkasse Oberhausen. Die Kündigungen sollen in den nächsten Wochen rausgehen und gelten zum 30. September 2021. Seit Ende Mai rufen die Finanzberater der Sparkasse die betroffenen Kunden schon an, um sie darüber zu informieren. Wir wollen möglichst viele Betroffene erreichen, ihnen die Lage erklären und ihnen gegebenenfalls andere Angebote für Anlagen machen, heißt es.

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