Mutmaßlicher Sprengstoffanschlag auf Linken-Büro

Nach der heftigen Explosion in der Innenstadt laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Der Staatsschutz hat sich eingeschaltet, weil ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann. Vor Ort sind auch Experten des Landeskriminalamts.

© Radio Oberhausen

Heute Nacht waren bei einer Detonation die Räume des sogenannten Linken Zentrums zerstört worden. Auch die Scheiben einiger benachbarter Geschäfte in der Elsässer Straße platzten durch die Druckwelle. Die Explosion war in weiten Teilen von Alt-Oberhausen zu hören. Wer hinter dem mutmaßlichen Anschlag steckt, wird derzeit untersucht. Unklar ist auch noch, um welche Art Sprengstoff es sich handelt. Zuletzt hatte sich die Stimmung zwischen der linken Szene in Oberhausen und Angehörigen der Anti-Corona-Demos deutlich aufgeheizt. Ein Video wird nach einem Hinweis des Bündnisses "Solidarisch gegen Rechts" wegen des Verdachts auf Volksverhetzung vom Staatsschutz geprüft. Die Polizei will solche möglichen Zusammenhänge nicht einordnen. Sie verweist darauf, dass die Ermittlungen rund um die Explosion noch ganz am Anfang stehen. Nach Informationen der dpa ist ein selbst gebastelter Sprengsatz gefunden worden, gebaut unter anderem mit Blitzsprengstoff, wie ihn Feuerwerkskörper enthalten.

OB verurteilt Anschlag

Wir haben bei Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz ein Statement zu den nächtlichen Ereignissen angefragt. Hier die Stellungnahme im Wortlaut: „Sollte sich die Explosion am Büro der Linken als krimineller Anschlag bestätigen, ist er aufs Schärfste zu verurteilen. Der oder die Täter müssen ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden. Ich bin froh, dass niemand körperlich zu Schaden gekommen ist. Dennoch muss man festhalten, dass dieser mutmaßliche Versuch der Einschüchterung eine Eskalation darstellen würde, die wir nicht tolerieren dürfen: Wir stehen für einen fairen, menschlichen Umgang miteinander, auch in der demokratischen Auseinandersetzung. Die Stadt Oberhausen hat der Partei der Linken Unterstützung angeboten.“

Statement von Janine Wissler

Die Vorsitzende der Partei "Die Linke" meldet sich persönlich zu Wort. Sie spricht von einer völlig neuen Dimension von Angriffen gegen "unsere Büros". In der Vergangenheit habe es wiederholt Aufkleber-Attacken und Drohbriefe aus dem Neonazispektrum gegen die Räumlichkeiten in Oberhausen gegeben. Man müsse von einem gezielten Anschlag ausgehen.


Die Linke ruft für heute (05.07.), 18 Uhr zu einer Protestkundgebung auf dem Friedensplatz auf.

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