Zu wenige Frauen in den Parlamenten

Ohne Frage, es hat sich vieles getan. Frauen besetzen in Deutschland immer öfter politische Führungspositionen. Als bestes Beispiel dient natürlich Angela Merkel als ehemalige deutsche Bundeskanzlerin.

© Homepage V. Schäffer

Auch im jetzigen Bundeskabinett unter Kanzler Olaf Scholz vertreten Außenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser zwei der wichtigsten Posten in der Bundesregierung. Man könnte also meinen, dass Deutschland in Sachen Gleichstellung zwischen Männern und Frauen zumindest in der Politik sehr gut dastehen würde. Aber beim Blick in die Parlamente zeigt sich: Politik ist zum Großteil immer noch Männersache.  

Frauenanteil in NRW kleiner als im Bund

Gerade einmal 35% der Sitze im Bundestag werden von Frauen besetzt. Im Landesparlament in Düsseldorf beträgt der Frauenanteil gerade einmal 33,8 Prozent. Damit liegt NRW in Sachen Gleichstellung knapp hinter dem Bundestag. Dabei fällt auf, dass die einzelnen Parteien sehr unterschiedlich zu dieser Verteilung im Landtag von NRW beitragen. Mehr als die Hälfte ihrer Sitze im Landtag besetzen die Grünen mit Frauen (59 Prozent). Etwas weniger ist es bei der SPD (42,9 Prozent). Mit großem Abstand geht es dann weiter mit der CDU (21,1 Prozent) und der FDP (16,7 Prozent). Für die AfD (8,3 Prozent) sitzt genau eine Frau im Parlament. 

"Parteien müssen auf Frauen zugehen"

Laut der Vorsitzenden der Landtagsfraktion der Grünen von NRW, Verena Schäffer, ist Politik immer noch sehr männlich geprägt. Gründe für den geringen Frauenanteil in den deutschen Parlamenten sieht die 36-jährige Politikerin beispielsweise in "der Art der Auseinandersetzung, die langen Sitzungen, die nicht immer nur ergebnisorientiert sind. Und männliche Politiker sorgen eben oft auch für männliche Nachfolger."

Um mehr Frauen in die Politik zu bekommen, müssten die Parteien ihrer Meinung nach verstärkt auf Frauen zu gehen, diese ansprechen. Aber Verena Schäffer nennt auch ganz konkrete Maßnahmen, "zum Beispiel Sitzungen so terminieren, dass Beruf, Familie und Ehrenamt vereinbar sind. Dass es ganz klar ist, wann eine Sitzung eben abends auch endet. Und dass sie Ergebnisse hervorbringt."

Außerdem ist Verena Schäffer als Grünen-Politikerin auch für eine Frauenquote in den Parlamenten. "Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Frauen sich viel mehr anstrengen müssen, um im politischen Geschäft auch wirklich wahrgenommen zu werden." Diesen Hürden könnte eine Frauenquote in den Parlamenten entgegenwirken.

Autorin: Roschan Häßlin

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