Ärzte empört über entsorgten Impfstoff

Oberhausener Hausärzte haben angefangen Corona-Impfstoff in den Müll zu schmeißen. Das macht sie sehr sauer, sagte uns Hausarzt Dr. Peter Kaup, der auch Vorsitzender der Kreisstelle Oberhausen der Ärztekammer Nordrhein ist.

© Gerd Wallhorn/FUNKE Foto Services

Sie wollten die übriggebliebenen Impfdosen von Astrazeneca und Johnson&Johnson eigentlich den Partner-Kliniken im afrikanischen Tansania spenden. Aber der Bund ist Eigentümer und erlaubt das nicht. Das hängt auch mit den Kühlketten zusammen, die vielleicht nicht eingehalten werden können. In Deutschland sind die Impfstoffe von Johnson&Johnson und Astrazeneca Ladenhüter und werden häufig abgelehnt. Da viele Dosen jetzt ablaufen, müssen sie eben weggeschmissen werden.

Das Problem wird noch größer.

Der Hausärzteverband Nordrhein schätzt, dass allein in NRW in den nächsten Wochen ungefähr 100.000 Impfdosen verfallen. Und das, wo in Tansania täglich Menschen sterben. "Dort gibt es keinen einzigen Impfstoff. Und wir werfen Impfstoffe weg, die Menschenleben retten. Das ist kriminell, das ist unfassbar", sagt Dr. Kaup. Jetzt wollen die Oberhausener Hausärzte wenigstens Schutzmasken und Handschuhe sammeln und für Tansania spenden. 

skyline