Corona sorgt für mehr Schulschwänzer

Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Schuljahr für deutlich mehr Schulschwänzer an den Grundschulen in Oberhausen gesorgt. Sie haben 122 Anzeigen erstattet, weil Schüler wiederholt nicht zum Unterricht gekommen sind - soweit dieser wegen Corona überhaupt stattfinden konnte. Bei den Förderschulen waren es noch mal fünf Anzeigen.

Die Zahlen sind wegen der Pandemie allerdings mit Vorsicht zu genießen. Sehr wahrscheinlich haben viele Eltern ihre Grundschulkinder Zuhause behalten, weil sie Angst hatten, dass diese sich in der Schule mit Corona anstecken. Somit handelt es sich in vielen Fällen vermutlich gar nicht um die typischen Schulschwänzer, mit denen es die Lehrer sonst zu tun haben.

Außerdem lassen sich die Zahlen aus dem letzten Schuljahr auch nicht wirklich mit denen der Schuljahre davor vergleichen, weil das Verfahren ein ganz anderes war. Normalerweise kümmert sich das Ordnungsamt um Schulschwänzer, besucht sie Zuhause und verhängt schlimmstenfalls Bußgelder. Wegen Corona hatten die Mitarbeiter aber so viel anderes zu tun, dass die Anzeigen der Schulen direkt an die Bezirksregierung gegangen sind. Die hat dann als zuständige übergeordnete Behörde direkt über Bußgelder entschieden. Es gab welche zwischen 30 und 200 Euro.

In Oberhausen gibt es Hilfsangebote für Schulverweigerer und ihre Eltern. Unter anderem läuft seit rund sechs Jahren das Projekt "EmpOwer" der Ruhrwerkstatt.

Weitere Meldungen

skyline