Corona sorgt für weniger Kirchenaustritte

Auch die Katholische Kirche in Oberhausen hat die Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Das zeigt die Bilanz des Bistums Essen für 2020. Abgesagte Gottesdienste während des Lockdowns, verschobene Hochzeitungen, Firmungen oder Erstkommunionfeiern - seit März letzten Jahres hatte Corona auch spürbare Auswirkungen auf das kirchliche Leben, heißt es. 

© kstudija - Fotolia

Insgesamt gab es im letzten Jahr in Oberhausen 72.247 Katholiken. Im Jahr davor waren es noch 74.026. Die Zahl hat sich nicht nur durch Kirchenaustritte, sondern auch durch Wegzüge und Todesfälle verringert. Corona hat eher dazu geführt, dass weniger Oberhausener aus der Kirche ausgetreten sind. Im letzten Jahr waren es 489, im Jahr davor noch 643. Das Bistum geht davon aus, dass die Bürokratie in Corona-Zeiten daran Schuld ist. Viele Amtsgerichte hatten während der beiden Lockdowns weniger Termine für Kirchenaustritte vergeben. Wer das im letzten Jahr eigentlich machen wollte, wegen Corona aber nicht zum Gericht gegangen ist oder keinen Termin bekommen hat, taucht vermutlich erst in der nächsten Bistums-Statistik auf. 

Weniger Trauungen und weniger Taufen

In Oberhausen gab es im letzten Jahr außerdem 41 Trauungen und 300 Taufen - in beiden Fällen deutlich weniger als noch 2019. Die Zahl der Bestattungen ist mit 1.032 im Gegensatz zum Vorjahr leicht gestiegen (2019: 1.004 Bestattungen).

Natürlich freuen wir uns, wenn in den nächsten Monaten hoffentlich wieder etwas Normalität in den Kirchenalltag einkehrt, heißt es vom Bistum Essen. Aber wir müssen noch kritischer auf uns selbst blicken und prüfen, was sich verändern muss. Viele Gemeinden hätten mit neuer Technik ihre digitalen Angebote verstärkt. Hoffentlich können wir diese jetzt nach und nach wieder stärker mit analogen Gottesdiensten und vielen anderen Treffpunkten in den Gemeinden kombinieren, heißt es weiter. 

Weitere Meldungen

skyline