"Das Recht auf Vergessenwerden" - Was passiert mit unseren Daten im Netz?

Jeden Tag stimmen wir im Internet den berühmten Cookies zu. Aber was steckt dahinter? Datenschutz-Expertin Katharina Schreiner schafft Klarheit im 'Cookies-Chaos'. Wir haben mit ihr gesprochen.

Was sind Cookies?

"Um es einfach auszudrücken: Cookies werden gesetzt, wenn man zum Beispiel im Internet surft oder eine Website besucht. Da gibt es unterschiedliche Arten. Die einen sind notwendig, um die Website an sich bereitzustellen, die anderen dienen eher dem 'Tracking'. Das heißt, es geht um die Wiedererkennung, damit uns personalisierte Werbung bereit gestellt werden kann."

Müssen allen Arten von Cookies immer zugestimmt werden?

"Nein, man muss nicht allen Cookies zustimmen. Es gibt solche, die einfach für den Betrieb der Website notwendig sind. Das sind dann häufig die, die als 'essenziell' bezeichnet werden. Zustimmungsbedürftig sind die Cookies, die beispielweise für Marketing-Zwecke genutzt werden, um den Nutzer zu tracken (auf deutsch: verfolgen) oder auch bestimmte Messungen, die angestellt werden."

Wie lange werden die Daten von mir gespeichert?

"Das ist letztlich ein Lösch-Anspruch, den man unter bestimmten Voraussetzungen als 'Betroffener' hat. Das Ganze heißt 'Recht auf Vergessenwerden', weil in der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) angelegt ist, dass eben nicht nur bei demjenigen, der meine Daten erhoben, hat gelöscht wird. Sondern gegebenenfalls auch bei anderen Parteien, an die die Daten weitergegeben wurden."

Wie gut lässt sich dieses Gesetz umsetzen?

"Es ist anzunehmen, dass es sich nicht immer zu 100 Prozent durchsetzten lässt. Bei den Cookies ist es ja häufig so, dass die Speicherdauer stark begrenzt ist. Wir sprechen da jetzt nicht von Jahren, sondern eher von einer kürzeren Speicherdauer, zwischen Stunden und ein paar Wochen. Aufgrunddessen wird meines Wissens nach auch gar nicht so häufig nachgefragt, dass Daten gelöscht werden."

Gibt es Prozesse die wir lieber nicht digital machen sollten, um uns vor Datenraub zu schützen?

"Ich würde per se nicht sagen, dass der analoge Weg immer der sicherere ist. Wenn digitale Prozesse gut und sicher aufgestellt sind, können die absolut genutzt werden, ohne dass man ein erhöhtes Risiko eingeht. Wir haben eher die Erfahrung gemacht, dass bei diesem Vorgang, der sehr kurzfristig aufgesetzt ist, nicht hinreichend auf die IT-Sicherheit geachtet wird. Es zeigt sich schon, dass digitale Prozesse - etabliert und bewehrt - dann auch verlässlich sind."

Autorin: Lisa Adams

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