Viele Anrufe aus Angst oder Einsamkeit

Wegen der Corona-Pandemie nutzen deutlich mehr Menschen in Mülheim und Oberhausen die Telefonseelsorge. Diese Bilanz zieht der Leiter des Hilfsangebots für Oberhausen, Mülheim und Duisburg.

© Carsten Klein / Funke Foto Services

Allein im vergangenen halben Jahr haben hier über 120 ehrenamtliche Telefonseelsorger gearbeitet, um all die Anrufe, Chat-Gespräche und Nachrichten beantworten zu können. Angst, Einsamkeit und Gewalt seien die großen Themen im vergangenen halben Jahr gewesen, heißt es in der Bilanz. Dabei könne deutlich die Entwicklung der Krise abgelesen werden. Im März gab es einen rapiden Anstieg des Themas Angst, dann Ende März und April war vor allem Einsamkeit das Gesprächsthema und im Mai und Juni dann körperliche und seelische Gewalt. Die Telefonseelsorge vermutet, dass das mit dem länger anhaltenden Lockdown zusammenhängen könnte. Die im Frühjahr neu eingerichtet App "Krisen-Kompass" werde sehr gut angenommen und wurde bisher schon in fünfstelliger Höhe heruntergeladen. Sie soll als "rund-um-die-Uhr-nutzbare" Soforthilfe dienen - besonders für suizidgefährdete Menschen und deren Angehörige.

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