Wegen Corona - Deutscher Gewerkschaftsbund protestiert am 1. Mai digital

Der erste Mai wird der erste voll digitale "Tag der Arbeit". Zusammen mit anderen Gewerkschaften plant der Deutsche Gewerkschaftsbund Auftritte bekannter Bands und Comedians, sowie Podcasts und Poetry Slams.

© Thomas Range/DGB NRW

Der Deutsche Gewerkschaftsbund setzt sich unter bestimmten Bedingungen für weitere Corona-Lockerungen ein. Die Chefin des DGB in Nordrhein-Westfalen, Anja Weber, fordert Arbeitgeber dazu auf, ihren Mitarbeitern Zeit für Hygiene und Schutzmaßnahmen einzuräumen. Die Forderung nach längeren Arbeitstagen hält sie für kontraproduktiv.

Insgesamt zeigt sich der DGB sehr zufrieden, wie solidarisch bisher in der Krise Entscheidungen zusammen, auch mit den Gewerkschaften, getroffen wurden. Weber ist klar für gemeinsame Corona-Bonds in der Europäischen Union. Deutschland sei in Europa nach dem Nationalismus die Hand gereicht worden, jetzt sei es an der Zeit, selbst Solidarität zu zeigen. Das man auch in Zeiten von Corona Flagge zeigen will, zeigt sich an den Planungen zum 1. Mai. Der wird das erste mal voll digital. Zusammen mit anderen Gewerkschaften plant der Deutsche Gewerkschaftsbund Auftritte bekannter Bands wie "Mia" und Comedians wie "Thorsten Stelzner", sowie Podcasts und Poetry Slams.

DGB für Recht auf Homeoffice

Der Deutsche Gewerkschaftsbund in NRW unterstützt die Forderung nach einem Recht auf Homeoffice für Arbeitnehmer. Allerdings erlebten viele Menschen gerade, Vor- und Nachteile bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden, sagte die Chefin in NRW, Anja Weber. Es müsse auch darauf geachtet werden, die Richtlinien zum Arbeitsschutz einzuhalten. Ansonsten müsse mit höheren Kosten für die Allgemeinheit gerechnet werden, wenn zum Beispiel mehr Menschen unter Rückenschmerzen zu leiden hätten.

Die Corona- Krise verschärft laut des DGB die sozialen Ungleichheiten. Viele Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen würden bei Kurzarbeitergeld auf Hartz-4- Niveau fallen. Prämien für Mitarbeiter bei den Discountern und in der Krankenpflege seien eine tolle Sache, sagte die Chefin des DGB in NRW, Anja Weber. Aber dauerhaft besser sei es, mehr Menschen nach Tarif zu bezahlen.

Text: Michael Boom

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